VfR Übach-Palenberg III – Rheinland Übach 4:4 (2:1)
Torschützen: Daniel Radermacher, Thomas Wienands (2), Marcel Lindner
Nach dem 5:0 Sieg gegen Kraudorf war das Selbstvertrauen der Mannschaft natürlich entsprechend hoch und so war es auch nicht verwunderlich, dass Trainer Jürgen Lindholm die Mannschaft nahezu unverändert auflaufen ließ. Einzig die Verletzung von Martin Surrey zwang den Trainer zu Umbaumaßnahmen, Neuzugang Kai Sandrock durfte daher von Beginn an ran, als linker Außenverteidiger.
Vom Anstoss an versuchten beide Mannschaften das Heft in die Hand zu nehmen, die Offensivaktionen waren hier aber noch zu zögerlich und wenig entschlossen. Klar, denn keines der beiden Teams wollte sich im stets brisanten Derby ein frühes Gegentor einfangen. Die Defensivreihen beider Team standen sehr gut, sodass die Offensivkräfte wenig Raum zur Entfaltung hatten. Nach gut 10 Minuten dann musste der 1. FC Rheinland dann bereits die erste Auswechlsung vornehmen. Christoph Olejniczak hatte sich eine Fußverletzung zu gezogen, für Ihn kam Michael Ziege nun auf die rechte Außenverteidigerposition. Das Spiel wurde weiterhin hart geführt und beide Team ließen immer wieder einmal glanzvolle Aktionen durchblicken, die die Qualität der Spieler auf beiden Seiten bereits erahnen ließ.
Gerade als das Spiel anfing zu einer Mittelfeldschlacht zu werden, genügte ein unvermittelter Steilpass der Hausherren in den Rücken der Innenverteidigung und es stand 1:0 für den VfR. Der herauseilende Basti Störmer konnte hier nichts mehr retten, schade nur, dass die Balleroberung durch den VfR-Stürmer ein klares Foul durch Fuss draufhalten vorausging, was der bis dahin starke Schiedsrichter aber aufgrund seiner Position nicht sehen konnte.
Die Rheinländer waren kurz geschockt, besannen sich aber auf die mahnenden Worte des Trainers vor Spielbeginn, den Kopf zu wahren und sich nicht zu überstürzten Offensivaktionen hinreißen lassen.
So spielten die Gäste mutig aber kontrolliert weiter nach vorne, sehr oft über die starke rechte Seite mit Marcel Lindner. Dessen Hereingaben führten in dieser Phase mehrfach zu guten Torchancen für die Rheinländer, die allerdings allesamt vom bis dahin absolut sicheren VfR-Schlussmann zu nichte gemacht wurden.
Dennoch führte diese konsequente Spielweise dann doch zum verdienten Ausgleich. Der über links kommende Daniel Rademacher verwandelte einen klugen Pass von Dennis Schmidt in den Rücken der Abwehr, unhaltbar für den Keeper des VfR.
Das Spiel war nun wieder völlig offen und beide Teams versuchten sich noch vor der Pause in eine gute Ausgangsposition für die zweite Halbzeit zu bringen. Hier war es wieder der VfR, der dann in der 42. Minute durch eine starke Einzelleistung ihres Mittelstürmers durchaus nicht unverdient das 2:1 markierten. Dieser ließ sich im 16er von Sebastian Simons nicht weit genug abdrängen und konnte kurz vor der Außenlinie den Ball flach den Fünfmeterraum bringen, wo Sascha Breuer, völlig unbedrängt, den Ball nur noch einschieben musste.
Kurz darauf ertönte der Pausenpfiff und die Mannschaften zogen sich in die Kabinen zurück.
Trainer Jürgen Lindholm wechselte den zuletzt aussortieren Thomas Wienands für Neuzugang Marco Terstegen als Sturmspitze ein, Benjamin Störmer rückte aus dem zentralen Mittelfeld als hängende Spitze dann noch weiter nach vorne.
Die Rheinländer begannen jetzt sehr stark und drängten den VfR weit in die eigene Hälfte. Selbst Entlastungsangriffe konnte der VfR in den ersten 10 Minuten der zweiten Hälfte nicht bringen, zu stark war der Druck der Gäste und der Wille, hier den schnelle Ausgleich zu markieren.
Eine Hereingabe von Marcel Lindner in der 51. Minute konnte Thomas Wienands nicht entscheidend genug in Richtung Tor bringen, viele hatten hier schon das fällige 2:2 gesehen. Immer noch über die verlorenen Chance hadernd ging bei den Rheinländern nun die Konzentration verloren. Dies nutzte der VfR eiskalt aus, und erzielte völlig überraschend das 3:1. Auch dieses Mal gab es für den ansonsten stark mitspielenden Basti Störmer nichts zu halten.
Erstaunlicherweise ließen die Gäste auch jetzt noch nicht die Köpfe hängen, zu sicher waren sie sich angesichts des bisherigen Spielverlaufs, dass hier noch einiges drin sein musste. Es wurde also weiter kontrolliert nach vorne gespielt. Die besonnenen Spielweise führte dann auch nur wenige Minuten später zum absolut verdienten Anschlusstreffer. Die Abwehr des VfR konnte, gestört durch die nun immer wieder weit vorgerückten Außenverteidiger der Rheinländern den Ball auf ihrer linken Seite nicht entscheidend klären. Den für einen Moment freien Ball schnappte sich Dennis Schmidt mit einer kurzen Sprinteinlage und marschierte dann bis an die Grundlinie, von wo er mustergültig auf den in der Mitte herannahenden Thomas Wienands flankte, dessen Kopfball aus vollem Lauf unter die Latte dem VfR Schlussmann erneut keine Chance ließ.
Durch den Anschluss angetrieben setzen die Rheinländer nun weiter Kräfte frei, der VfR hingegen wurde merklich müder und angeschlagener. Diese Konstitution der Spieler führte dann auch immer wieder zu Fouls an den flink agierenden Rheinländern. Einen Freistoß aus knapp 18 Metern konnte Marcel Lindner dann auch direkt an der Mauer in die untere rechte Ecke des VfR Keepers schießen, der völlig überrascht hier gar keine Reaktion zeigte.
Die Rheinländer wollten nun mehr, und spielten ihr Spiel immer weiter in Richtung VfR Tor. Diese waren es dann allerdings, die in der 76. Spielminute nach einem Entlastungsangriff die erneute Führung, abermals durch Sasche Breuer, erzielten. Nur noch knapp eine Viertelstunde zu spielen und scheinbar alle Mühen umsonst. Doch die Rheinlandanhänger sahen eine ewig weiter kämpfende, sich gegen die Niederlage stemmende 1. Mannschaft. Während sich der 1. FC Rheinland weiter mühte, die verbleibenden 15 Minuten für einen erneuten Ausgleich zu nutzen, passierte das Unfassbare. Der kurz zuvor eingewechselte VfR Spieler Peter Reuters rannte zielstrebig auf den Ballführenden Marcel Lindner zu, und sprang diesen dann mit beiden Beinen voran von schräg hinten kommend voll in die Füße, sodass dieser sofort zu Boden ging und nach dieser Situation auch nicht mehr weiter spielen konnte. Die logische rote Karte für den VfR Spieler konnte aber kein Trostpflaster für die Rheinländer sein, die, wie sich mittlerweile herausstellte, für mehrere Wochen auf Marcel Lindner verzichten müssen. Dieser hat durch diese grob unsportliche Aktion leider alle Bänder im rechten Fuß gerissen und musste kurze Zeit später im Krankenhaus behandelt werden.
Die nun entstandene Überzahl für die Gäste wollten diese ausnutzen und spielten die Bälle nun immer wieder hoch nach vorne. Nach einem Foul vor der Strafraumgrenze legte sich nun Thomas Wienands den Ball zurecht. Nach kurzem Anlauf zirkelte dieser den Ball um die Mauer und ohne jede Abwehrchance für den VfR Keeper voll in die Maschen.
Die restlichen Minuten waren weiterhin sehr kampfbetont, man merkte aber dass beide Teams mit dem Unentschieden zufrieden waren. Dabei blieb es dann auch, der 1. FC Rheinland holt gegen den Tabellenzweiten VfR Übach-Palenberg völlig verdient einen Punkt.